Am Anfang steht der Name des Kapuzinerpaters Cyprian Fröhlich. Er war 1889 Direktor des (weltlichen) Dritten Franziskanischen Ordens, in dem seit geraumer Zeit die Frage diskutiert wurde, wie dieser sich „an der Lösung der so brennenden sozialen Frage beteiligen“ kann. P. Cyprians Gedanken, misshandelten, heimatlosen und verwahrlosten Kindern ein Zuhause zu geben, fand sich auf diesem Hintergrund wieder, als eine der beiden Vorstände, Frl. Babette Hartmann, am Dreikönigstag des Jahres 1889 mit einem Kind an der Hand zu ihm kam, dass der dringenden Hilfe bedurfte: „P. Cyprian, der göttliche Kinderfreund hat uns den Weg gezeigt zum sozialen Ziel des Dritten Ordens.“

Kurzerhand entschlossen sich die beiden mit dem weiteren Vorstand Privatier Kleckner, dieses Kind aus Spendenmitteln des Dritten Ordens in ein Kinderheim zu bringen.

Von der guten Tat berichtete sie in einem Brief an den Direktor und Geistl. Rat Matthäus Müller, Leiter der „Knabenrettungsanstalt“ in Marienhausen, der zugleich Schriftleiter des „Franziskusblattes“ war.

Müller veröffentlichte diesen Brief unter dem Titel „Ein echt seraphisches Werk der Barmherzigkeit“ – der 6. Januar 1889 gilt daher als „Grundsteinlegung des Seraphischen Liebeswerkes“.

Bild: P. Cyprian Fröhlich