Aus den späten 1950er bis in die 1980 Jahre ist uns aus schriftlichen Quellen nicht viel über inhaltliche Gedanken zur Entwicklung des Werkes und seiner Einrichtungen bekannt, allerdings ist einiges an Bautätigkeit dokumentiert: 1953 entsteht das Spatzennest als Neubau eines Gruppenhauses mit Theaterraum.

Bis 1968 wird das Josefshaus umgebaut und erweitert, das Haupthaus erhält drei Jahre zuvor einen Anbau mit integriertem Schwimmbad. Weiterhin gilt, dass den Kindern ein (besseres) Zuhause geboten werden soll, sie in den Einrichtungen auf ihr zukünftiges Leben vorbereitet werden sollen, sofern sie nicht in Pflegestellen vermittelt werden: „Auf die räumliche Ausgestaltung der einzelnen Gruppen wird großen Wert gelegt. Die Kinder sollen sich darin Zuhause fühlen…Schwestern und Mitarbeiter…sehen nicht nur die körperliche Pflege als einen wichtigen Erziehungsfaktor an, sondern sind bestrebt, die Kinder…geistig und religiös zu fördern…“ In Hobbygruppen „wird gebastelt, gewerkt, musiziert, gewandert und geturnt, …zu vielseitigem tun anzuregen, ihnen positive Werte aufzuzeigen und sie positiv zu motivieren.“ (aus einem Praktikumsbericht).

In den 1970 und 1980er Jahren spiegeln sich alle Höhen und Tiefen dieser Zeit in der Geschichte und den Lebensgeschichten der BewohnerInnen wieder. Heimleitung und SLW-Direktor war von 1971 an Pater Cornelius Jakob. Pädagogische Fachkräfte wurden verstärkt eingesetzt, einerseits weil es nicht genug Schwesternnachwuchs, andererseits es auch deutliche Anzeichen der Überforderung mancher in der Erziehung Tätigen gab. Ein Verwalter und zwei Angestellte bewirtschafteten das weit reichende Gelände auf dem Arenberg. Nicht nur in den Kriegszeiten, sondern auch noch lange Zeit danach war das Heim darauf angewiesen, Erzeugnisse der Landwirtschaft und des Gartens als Ernährungsgrundlage zu nutzen; im Antoniushaus Arenberg hatte es gar eine eigene Bäckerei.

Nicht erst seit den in den letzten Jahren berichteten Vorkommnissen in meist kirchlichen Erziehungseinrichtungen (Canisius-Kolleg Berlin) setzt sich das SLW mit dem ehemaligen Heimkindern zugefügtem Unrecht auseinander und bekennt sich zu seiner Verantwortung – dazu mehr hier lesen.